Nachhaltige Möbel und nachhaltige Küchen, Bio Möbel oder Öko Möbel?

Nachhaltigkeit seit 1988: da sprach man noch von Öko und Bio

Was macht nachhaltige Möbel aus? Der Rat für nachhaltige Entwicklung hat für Bio Möbel oder Öko Möbel folgende Formulierung gewählt:

"Nachhaltige Möbel zeichnen sich durch eine hohe Wertigkeit von Materialien und Verarbeitung aus. Sie sind daher besonders langlebig und stabil. Die Hersteller nachhaltiger Möbel verwenden ausschließlich natürliche Rohstoffe, die unter verantwortungsvollen Umwelt- und Sozialbedingungen gewonnen und verarbeitet wurden."

Die 1988 als ökologische Massivholzschreinerei gegründeten Möbelmacher fertigen nicht erst seit dem ökologischen Neubau in Unterkrumbach 1997 Möbel und Küchen aus dem Holz der Hersbrucker Alb in Einzelanfertigung und in einzigartiger Fertigungstiefe. 

Wir kaufen die frisch gefällten Stämme direkt von den Waldbauern, entrinden, sägen und stapeln sie selbst auf unserem Gelände und verarbeiten das gesamte Material abfallfrei. Denn alle Reste heizen das ganze Gelände nebst regionalem Musterhaus und den Trockenkammern. In liebevoller Einzelanfertigung entstehen daraus schadstofffreie, nachhaltige und langlebige Massivholzmöbel: ausschließlich in der eigenen Werkstatt mithilfe des Stroms aus der Fotovoltaikanlage und grünem Strom. Wir liefern diese selbst verpackungsfrei zum Kunden, montieren sie dort, falls notwendig werden sie aufgefrischt und repariert, sie werden umgezogen, an neue Ideen angepasst und auf Wunsch sogar zurückgenommen. 

Weil seit einigen Jahren ganz seltsame Werbeaussagen zu diesem Thema im Internet, aber auch in den Möbelhäusern und Küchenstudios zu hören sind, stellen wir auf dieser Seite unsere eigene Überzeugung über nachhaltige Möbel nochmal ausführlich dar. 

Die Ziele der Möbelmacher

Im Rahmen unserer EFQM-Selbstbewertung nach dem "Nürnberger Nachhaltigkeitsansatz" haben wir uns Ziele gesetzt, die wir bis heute verfolgen

Der Slogan "Alles Gute zum Einrichten" steht für die Ziele der Möbelmacher. Als überschaubares Handwerksunternehmen streben wir mit unserem wohngesunden und qualitativ führenden Einrichtungs-Komplettservice nach Zufriedenheit und Begeisterung bei Kunden, Mitarbeitern und der Gesellschaft.

Nachhaltiges Wirtschaften, bedeutet neben der Verwirklichung unserer ökologischen, ökonomischen und sozialen Anforderungen an einen ganzheitlich ausgerichteten Betrieb, auch die Förderung der regionalen Wirtschaftskreisläufe besonders bei der Holznutzung und des Bewusstseins für Qualität, Individualität und Regionalität.

Ständige Verbesserungen von der Möbelgestaltung bis hin zu den Betriebsabläufen sollen die Freude an unserer attraktiven Arbeit erhalten und die Zukunft des Betriebs auf Generationen sicherstellen.


Ausschließlich nachhaltige Materialien und kurze Transportwege ab 500 Meter

Unsere "regionale Waldschöpfungskette" und die anderen ehrlichen Materialien


Nachhaltige und umweltfreundliche Produktionsabläufe in Unterkrumbach

Regionale Waldschöpfungskette, Energiemangement und Verpackungsfreiheit


Langlebigkeit, Reparatur, lebenslanger Service, Upcycling und Rücknahme

Im Ernst: Wir kümmern uns auch um das Vererben Ihrer Möbel und Küchen und sogar um Ihren Sarg


Nachhaltige Arbeitsplätze die nicht nur Arbeit, sondern auch Freude machen

Soziale Verantwortung für Mitarbeiter und die Gesellschaft


Engagement für regionale Wirtschaftskreisläufe und den Rest der Welt

Veranstaltungen und Unterstützung für Nachhaltigkeit in der Hersbrucker Alb und Deutschland







Unsere Definitionen von nachhaltigen Möbeln, Bio Möbeln und Öko Möbeln

Eigentlich fast gleich bedeutend und doch gibt es andere Prioritäten

  1. Umweltfreundliche Materialien: Nachhaltige Möbel sollten aus natürlichen und wiederverwendbaren Materialien hergestellt werden.
  2. Nachhaltige Herstellung: Der Herstellungsprozess sollte so umweltfreundlich wie möglich sein und möglicherweise die Verwendung von erneuerbaren Energien und keine schädlichen Chemikalien beinhalten.
  3. Langlebigkeit: Nachhaltige Möbel sollten so langlebig wie möglich sein, um die Notwendigkeit zu vermeiden, sie häufig zu ersetzen.
  4. Ethische Arbeitsbedingungen: Nachhaltige Möbel sollten unter ethischen Arbeitsbedingungen hergestellt werden, und die Arbeiter sollten angemessen bezahlt und behandelt werden.
  5. Recyclingfähigkeit: Nachhaltige Möbel sollten am Ende ihrer Nutzungsdauer leicht up- oder recycelt werden können.

Öko Möbel sind für uns Unikate, die unter Berücksichtigung der Umwelt und sozialer Verantwortung hergestellt werden. Bei deren Herstellung wird auf auf Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit und ethische Arbeitsbedingungen geachtet. Öko Möbel werden aus natürlichen und biologisch abbaubaren Materialien wie zum Beispiel Massivholz hergestellt und vermeiden die Verwendung schädlicher Chemikalien und synthetischer Materialien. Zusätzlich sollten Öko Möbel energieeffizient hergestellt werden und damit eine wesentlich geringere Umweltbelastung darstellen als herkömmliche Möbel.

Bio Möbel bestehen aus natürlichen, nachhaltigen und biologisch abbaubaren Materialien. Diese Möbel werden meist aus Massivholz hergestellt und verzichten auf schädliche Chemikalien und synthetische Materialien. Bio Möbel müssen umweltfreundlicher und gesünder für den menschlichen Gebrauch sein, indem sie die Verwendung von giftigen Substanzen vermeiden und eine geringere Belastung für die Umwelt darstellen. Zusätzlich sind sie für durch offenporig behandeltes Massivholz das Raumklima auch noch förderlich.


Das Holz aus der Nachbarschaft - "Die regionale Waldschöpfungskette"

Es gibt viele gute Gründe für regionale Wirtschaftskreisläufe

Niemand kann uns so wertvolles Holz liefern, wie wir es uns selbst mit viel Zeit erarbeiten:

  1. Bei uns werden jährlich ab Dezember die Stämme frisch nach dem Sägen angeliefert, manche Bäume standen weniger als 500 Meter von unserer Werkstatt entfernt. Sie werden direkt mit dem Rückezug angeliefert, weil sich das Umladen auf den LKW nicht lohnen würde und der Rückezug aus dem Weg vom Wald nach Hause sowieso bei uns vorbeifährt.
  2. Ende März, Anfang April kommen die Entrinder der Familie Feulner: Diese Monstermaschine entfernt von rund 120 Kubikmetern Hartholz in rund drei Stunden. Dieses Video muss man sich unbedingt ansehen. 
  3. Idealerweise kommt tags darauf Claus Gerstacker mit seiner mobilen Säge. Auf die laden wir mit dem Stapler die Stämme und er sägt sie in die von uns angegeben Stärken. Danach stapeln wir die Bretter sorgfältig, fotografieren und katalogisieren sie. Und zwar so, dass wir nach einigen Jahren im Außenlager lebhafte oder ganz saubere Stämme schon im Computer unterscheiden können. So finden wir den richtigen Stapel für den Geschmack unserer Kunden und befördern ihn aus dem Lager in eine der Trockenkammern. 
  4. In der Trocken gehen wir extrem schonend mit dem Holz um, sind aber ein wenig gemein zu den Tierchen, die wir nicht in unserer Werkstatt haben wollen. Wenn wir dicke Bretter bohren wollen, müssen die schon mal 7 Wochen in der Trockenkammer liegen. (In modernen Vakuum-Trockenanlagen geht das in ein paar Tagen, aber das Ergebnis ist eben etwas ganz anderes.) Wir steuern genau den Trocknungsgrad, der das Holz in Ihrer Wohnung dann kaum noch Aufquellen oder Schwinden lässt.
  • Wir garantieren mindestens 95 % Holz aus Franken, meist sind es aber 100 %.
  • Rund 75 % unseres Einkaufs findet in der Hersbrucker Alb statt, also nur einige Kilometer von unserer Werkstatt entfernt.
  • Bis zu 30 % unseres Holzbedarfs ersteigern wir auf Wertholzsubmissionen in Franken, aber selbst dann fällt keine Anfahrt über 100 Kilometer an.
  • Das Geld unserer Kunden geben wir bei unseren Nachbarn aus und erhöhen so die Lebensqualität in der Hersbrucker Alb
  • Davon profitieren direkt unsere Waldbauern, die Holztransporteure, die Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land, die Entrinder, der Betreiber des mobilen Sägewerks und hoffentlich auch deren Familien und Freunde
  • indirekt über die Steuern, die durch bewusste Regionalität hier bleiben, profitieren damit auch die Gemeinden und damit die Schulen und wir alle 

Ehrliche Materialien, Schadstoffreiheit und gesundes Wohnen

Nur Naturprodukte und andere als baubiologisch unbedenklich anerkannte Materialien

Als „ehrliche Materialien“ bezeichnen wir alles, was wir bedenkenlos in Ihre Wohnräume einbauen können, ohne befürchten zu müssen, dass sie Schadstoffe ausgasen.  Neben Massivholz und Naturstein sind das vor allem:

  • Glas in allen Ausführungen
  • Edelstahl, Rohstahl und andere Legierungen von Metallen
  • Keramik gesintert und konventionell
  • Linoleum und Kork
  • Leder, schadstofffreie Textilien
  • Rindentuch
  • Sperrholz ohne Tropenholz für Rückwände und Schubladenboden
  • Dreischichtplatten, die zum Massivholz zählen

Wir vermeiden Plastik, wo wir können. Das gelingt meist, aber leider nicht immer.
Wir arbeiten nicht mit Tropenholz, mit Span-, MDF- und Tischlerplatten.


Biologische Oberflächenbehandlung mit den Naturfarben von Livos seit 1980

Schon vor der Möbelmachergründung verwendete herwig Danzer ausschließlich Livos-Produkte

Die Firma Livos war Mitte der 70er Jahre der erste Hersteller von Naturfarben und wir sind ihr seit über 40 Jahren treu geblieben. Es gibt eine Volldeklaration der Inhaltsstoffe, die Sie selbst im Internet lesen können. Produkte der chemischen Industrie bekommen unsere Massivholzmöbel und -küchen nie zu spüren. Denn gerade bei den großen Oberflächen von Schränken im Schlafzimmer und Küchen gasen Chemieprodukte häufige wahre Schadstoffcocktails aus.

Das Aufbauen einer Öloberfläche ist deutlich aufwändiger, als Lackieren, aber dafür kann sie auch ein Leben lang nachgepflegt werden. Die Pflege ist unaufwändig, jedes offenporig behandelte Massivholzmöbel kann außerdem auch bei Dellen, Kratzern und sogar Schnitten repariert werden, solange nicht jemand mit der Kettensäge ...

Auf dem Möbelmachergelände können sie die Öloberflächen einiger alter Küchen (22 und 27 Jahre) selbst in Augenschein nehmen.

 

 



Nachhaltige Möbelfertigung, Fertigungstiefe und Holzlieferkette bei den Möbelmachern

Moderne und rückenfreundliche Maschinen und Arbeitsplätze

Ein Zusammenfassung der handwerklichen Arbeitsschritte in der Werkstatt. Wenn Sie uns besuchen, zeigen wir Ihnen alles im Original.

  1. Ablängen: Die getrockneten Bretter werden nach Stückliste mit der Kettensäge zunächst auf die passende Länge geschnitten
  2. Besäumen: An der rückenfreundlichen Längsschnittsäge wird zunächst die Rinde weggeschnitten und danach ganz nach dem persönlichen Wunsch das Holz ohne oder mit vielen Astlöchern in parallel besäumte Lamellen gesägt
  3. Hobeln: Im Hobelautomat (Vierseiter) werden die Bretter in angenehmer Arbeitshöhe von allen vier Seiten gleichzeitig gehobelt. Die anfallenden Späne wird zum Beheizen des ganzen Geländes und der Trockenkammern verwendet
  4. Sortieren: Der wichtigste Prozess ist das Sortieren der einzelnen Lamellen zu einer Schrankseite, die ästhetisch gut aussieht und auch noch "liegen bleibt", sich also nicht verzieht. Dafür gibt es Schreinerregeln, die auf der Zellstruktur der Bretter beruhen, die unbedingt eingehalten werden müssen, um "Schüsseln" oder "Bauchen" zu verhindern.
  5. Verleimen: Früher hat man sich mit den Schraubzwingen Blasen an den Händen geholt, heute erledigt das die Druckluft im Verleimstern: Die seitlich mit baubiologisch anerkannten Holzleim bestrichenen Bretter werden wohlsortiert eingelegt und mit Druckluft so verpresst, dass die Platten nach einer Stunde wieder herausgeholt werden können.
  6. Schleifen: Durch die Breitband-Schleifmaschine (132 cm) mit drei eingebauten Schleifbändern werden die fertig verleimten Platten von einem Förderband transportiert und in drei Körnungen von grob nach fein perfekt geschliffen 
  7. Fräsen, Bohren, Formatieren: Die fertig verleimte Möbelseiten und -böden werden auf der computergesteuerten CNC-Maschine (Computerized Numerical Control) von Vakuumspannplatten gehalten, auf das Fertigmaß gesägt, die Kanten werden gefräst und geschliffen, alle Beschlagbohrungen und Fugen für die Rückwände gesetzt. Wohlgemerkt: das macht so wenig der Computer, wie Ihr Word-Programm Texte schreibt, das müssen unsere Damen und Herren der Maschine aufwändig beibringen. 
  8. Verleimen in der Korpuspresse: Die fertig gefrästen Möbelteile werden mit dem Auge kontrolliert, mit der Hand, falls nötig nachgearbeitet und in der Korpuspresse verleimt.
  9. Öloberläche aufbauen: Die Korpusse (sie heißen wirklich so! Also weder "Korpi", noch "Korpen", sondern einfach Kopusse. Wenn man es tatsächlich lateinisch deklinieren wollte, dann müsste es Corpora heißen). Also zurück zum Ölen: Die Korpusse, die Schubladen, die Rückwände und die Arbeitsplatten werden in einem aufwändigen Verfahren zunächst gewässert, nochmal geschliffen und danach mehrfach geölt   
  10. Endmontage: Nach einigen Tagen Trockenzeit werden die Möbel montiert und sind "schwuppdich" fertig
  11. Montage: Jetzt müssen sie nur noch beim Kunden montiert, berechnet und bezahlt werden.

Uns ist kein anderer Betrieb bekannt, der im Wald die Bäume kauft, auf dem eigenen Gelände entrindet, sägt und lagert und die in Einzelanfertigung entstandenen Möbel einige Jahre später selbst zu den Kunden liefert. Dafür gibt es Gründe:

  • der Einkauf kostet viel Zeit und Geld, welches dann im Lager rumliegt
  • das Handling der Stämme von der Organisation bis zum Hochstapeln erfordert Erfahrung und ist gleichzeitig richtig anstrengende Knochenarbeit für das ganze Team
  • die jährliche Aktion kostet abgesehen vom ständigen Organisations- und Einkaufsaufwand vom Entrinden bis zum fertig eingeräumten Holzlager meist drei Wochen Zeit, in denen es auch mal regnet oder sogar schneit
  • Wer uns – wie schon einige Kunden und Freunde bisher – dabei helfen mag, stellt sich auf Termine Ende März bis Anfang April ein und ruft uns einfach an
  • Dafür freuen wir uns den ganzen Rest des Jahres über eine auf anderen Wegen nicht zu erreichende Holzqualität 

Unsere Lieferkette beim wichtigsten Material Holz ist dank des eigenen Einkaufs im Wald oder bei Wertholzversteigerungen gesichert (Holz-Lieferprobleme hat nur der Handel, nicht der Wald). Der Holzvorrat für rund fünf Jahre von knapp 400 Kubikmetern Hartholz wird jährlich neu aufgefüllt. Lustigerweise war die Liefersicherheit ja eigentlich nicht unsere Absicht, sie ist nur ein sehr angenehmer Nebeneffekt unserer Regionalitäts-Philosophie. Denn nur mit einem eigenen großen Holzlager ist regionales Wirtschaften glaubwürdig umzusetzen, wer auf Händler angewiesen ist, kann nie genau sagen, wo das Holz herkommt. Das hat den Bayerischen Rundfunk zu diesem Fernsehbeitrag über unsere Holzwirtschaft inspiriert.

Nachhaltige Energieversorgung dank Sonne, Restholz und Regen

Strom aus der Photovoltaikanlage, Wärme durch Abfallholz, Regenwasser für WC-Spülung und unser Biotop mit Steruobstwiesen

  • Im Jahr 2017 ärgerten wir uns nicht über kaputte Dachziegel (schluck), wir freuten uns lieber auf unsere neue Photovoltaikanlage (29,64 kWp), von der wir laut Langzeitmessung unseres Stromverbrauchs über 80 Prozent des Stromes selbst für Ihre Küchen und Möbel verwenden werden.
  • Seitdem erzeugen wir manchmal über zwei Drittel unseres Strombedarfs (rund 55 000 kWh) selbst und seit Juni 2018 Jahres kühlen wir damit auch klimaneutral Büro und Ausstellung für Mitarbeiter und Kunden. Auch von außen, bzw. über das Internet kann man unsere Stromerzeugung dauerhaft beobachten.
  • Prinzipiell ist der Energiebedarf bei der Herstellung von Massivholzmöbeln im Vergleich zu Möbeln aus Plattenmaterial immer am geringsten, weil kaum energieintensiver Zerspanungsaufwand anfällt. Die in Bretter geschnittenen Bäume werden zu wunderbaren Möbeln verarbeitet und nicht die komplett zu Brösel zerspanten MDF- oder Spanplatten, die auch mit giftigen und ausgasenden Kunstharzen vermischt werden müssen.
  • Zusammen mit den Naturharzölen von Livos werden unsere Möbel zum umweltfreundlichsten Möbel, das wir kennen. 

Unsere Absaugung holt die Späne von den Maschinen und dem Restholzzerhacker. Danach werden sie vollautomatisch zu 7 cm großen Briketts gepresst und in den Bunker oberhalb der Heizanlage verschoben. Die Heizung muss wegen der Trockenkammern auch im Sommer durchlaufen, schaltet sich aber auch ab und zündet sich selbständig wieder an. Nebenbei versorgt sie Werkstatt, Büro und Ausstellung, aber auch das regionale Musterhaus mit Wärme, bzw. Fernwärme.

Auf diesem Weg ist der größte Teil unseres Einkaufs als Kohlenstoffspeicher in Möbeln und Küchen verbaut, der Rest wird ohne notwendige Zukäufe aus nachwachsenden Rohstoffen klimaneutral und in einer modernen Anlage zur Wärmegewinnung genutzt.

 

 

Wir installierten beim Neubau 1997 zwei 5000-Liter-Zisternen, wovon eine der Unterkrumbacher Feuerwehr als Löschwasser vorbehalten ist. Die andere ist dank unseres großen Daches selbst in Trockenzeiten gut gefüllt. Auch bei den 21 bisherigen Werkstatt-Tagen mit manchmal über 2000 Besuchern gab es keine Engpässe. Nebenbei pflegen wir damit unser Biotop nebst Steuobstwiesen. 

Einzelanfertigung statt Massenware, verpackungsfrei beim Kunden montiert

Möbel, die auf Halde produziert werden, landen oft unverkauft im Abfall, wie bei den Lebensmitteln. Das umweltfreundlichste Möbel ist das, das erst gar nicht gebaut wurde.
In Unterkrumbach werden – abgesehen von einige "Miniserien Ausnahmen" – Bio Möbel ausschließlich auf Bestellung gefertigt. Aber VOR der Bestellung, werden die Möbel und Küchen erst gemeinsam mit den Kunden entworfen und später als echte Unikate hergestellt.

Natürlich bauen unsere Kunden dadurch eine ganz andere Beziehung zu IHREM Möbel auf, als wenn es das gleiche Möbel bei tausend anderen Menschen baugleich gäbe. Es entspricht nicht dem Standardgeschmack, sondern wurde ganz fein auf die persönlichen Wünsche abgestimmt und genau so verwirklicht.

So ein Einzelstück wirft man nicht weg, es wird geliebt, umgezogen, geändert oder auch vererbt.

Wenn das nicht nachhaltig ist?

 

 

In jeder Möbelfabrik und selbst bei kleineren Herstellern steht am Ende der Fertigung die Verpackung. Weil der Kunde sie ja nicht zurückgeben kann, muss sie so billig, wie möglich und vor allem zum Wegwerfen sein.
Am Ende unserer Fertigung steht dagegen unser Anhänger, in den die Möbel gestellt, mit Decken und Kantenschonern geschützt und mit Gurten verkehrssicher festgezurrt werden. Mehr brauchen wir nicht und die Umwelt schon gar nicht. Die Decken und die Gurte nehmen wir nach der Montage wieder mit heim und können sie bei den nächsten Kunden wieder verwenden. 

Ausnahmen waren bisher nur unsere Küchen in Portugal und Miami, da mussten auch wir ungewöhnliche Wege gehen, aber für diese Kunden war es uns das wert und ihnen auch. 



Langlebigkeit ist ein wichtiger Teil der Nachhaltigkeit, vielleicht sogar der wichtigste

Überzeugen Sie sich auf unserem Gelände selbst von der Lebensdauer unserer Möbel

Nachdem wir unsere Werkstatt und Ausstellung in Unterkumbach 1997 gebaut haben und alle Möbel für das regionale Musterhaus im Jahr 2000, gibt es bei uns ganz viele Beispiele von nicht mehr ganz jungen Möbeln. Mit einem einzigen Anfassen, Drüberstreichen und Schubladenöffnen entkräften Sie blitzschnell die bekannten Vorurteile, zum Beispiel, dass Massivholz viel zu empfindlich sei. Sie könnten auch den 1997 gebauten höhenverstellbaren Schreibtisch des Geschäftsführers anschauen, leider ist das Holz aufgrund der natürlichen Sedimentierung des Papiers nicht leicht zu finden. 

 



Nachölen, Ändern, Reparieren und Umziehen: das macht Möbel wertvoll und nachhaltig

Viele Objektkunden haben sogar ein Nachöl-Abo vereinbart

Nachölen: Das Nachölen muss nur sehr selten erledigt werden, wenn man regelmäßig mit der Möbelpflege über die Oberflächen wischt. Aber auch das Nachölen können Sie leicht selbst nach unserer Anleitung erledigen, oder Sie rufen uns an, dann kümmern wir uns drum. Genauso einfach geht das Entfernen von Flecken mit Öl und ein wenig feinem Schleifpapier und selbst das Nachpflegen.

Reparieren: Wenn Sie eine Spanplattenfront oder-kante eindellen, ist sie ein einfach kaputt. Wenn das gleiche bei offenporig behandeltem (geölten) Massivholz passiert, nimmt man Wasser und Bügeleisen und bügelt den Fehler wieder aus (diese Redewendung kommt tatsächlich aus dem Schreinerhandwerk). Denn nur Massivholz quillt durch das Wasser wieder auf und die Delle ist einfach weg.

Es kann immer mal ein Malheur passieren. Oft ist es der Adventskranz, der sich im Tisch verewigen will. Das unterbinden wir meist, durch das Schleifen der Tischplatte in unserer Breitbandschleifmaschine. Nachdem die Brandflecken nicht mehr sichtbar sind, wird die Öloberfläche neu aufgebaut und sie haben quasi einen neuen Tisch. Manche Kunden haben sich über denselben im Nachhinein sogar gefreut. 
Im Übrigen halten Schrauben in massivem Hartholz ganz anders, als in Span-oder MDF-Platten. Die vielen Probleme mit lockeren Beschlägen fallen bei Massivholzküchen und -möbeln so gut, wie weg.   

Umgestaltung: Manchmal fragt man sich, welcher Blödmann damals die Griffe herausgesucht hat, die einem heute gar nicht mehr gefallen. Meist war man es ja selbst, aber das macht ja nix: Denn wir passen alte Möbel gerne an den neuen Geschmack oder die neuen Herausforderungen an (zum Beispiel die, eines neuen Fernsehers). Oder wir ändern Kinderzimmer in Jugendzimmer, in dem wir die damals unbedingt notwendigen Farbtupfer (blau bei Jungs, rot oder pink bei Mädels) wieder entfernen und die Möbel damit auch studentenbudentauglich machen.

Umzug: Eine Küche muss natürlich komplett neue geplant werden, aber dann lässt sie sich fast immer auch gut umziehen. Rufen Sie uns einfach immer rechtzeitig an, solange man noch die Installation ohne viel Aufwand verändern kann. Aber auch für alle anderen umzuziehenden Möbel gilt, dass man rechtzeitig drüber nachdenken sollte, denn gerade jetzt kann das Nachölen und Anpassen an neue Geschmäcker problemlos organisiert werden. 

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Unser lebenslanger Service multipliziert den Wert Ihres Bio Möbels oder Ihrer Massivholzküche ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. 

Am Ende: Wir nehmen Ihre Möbel auch zurück oder kümmern uns um Ihr Erbe

Nachhaltigkeit heißt auch Weiterdenken

Schon einige Kunden haben sich riesig gefreut, dass wir ihre Schlafzimmermöbel mit wenig Aufwand für das betreute Wohnen oder das Altenheim anpassen konnten. Meist haben dort nur Teile der vorhandenen Möbel Platz gefunden, trotzdem war es eine Erleichterung, dass man die liebgewonnen Möbel auch beim letzten Umzug noch mitnehmen konnte.

Die übrigen Möbel machten der Verwandtschaft Freunde, oder wir nahmen sie einfach zurück und fanden über unserer Social Media Kontakte schnell Abnehmer.

Massivholz ist ja nicht totzukriegen, der Mensch dagegen leicht, man weiß nur noch nicht wann. Aber sollten Sie es mal selbst sein, ändern wir die Möbel gerne für Ihre Erben oder Freunde, oder wir nehmen sie zurück.
Es steckt so viel Planung, Liebe und Erfahrung in Ihren Möbeln, dass es tragisch wäre, wenn sie einfach gedankenlos entsorgt würden. Klar kann es sein, dass Ihre Erben nicht Ihren Geschmack haben, aber Massivholzmöbel kann man immer auch an den aktuellen Zeitgeist und den Geschmack Ihrer Erben anpassen, wir sind zu jeder möbeltechnischen Schandtat im Sinne der Erhaltung und Nachhaltigkeit bereit. Am besten sprechen Sie dieses Thema noch zu Lebzeiten an.

Foto Fritsch (unser Kunde ist verstorben, aber wir haben dessen komplette Einrichtung für die Erben angepasst. Und diese sind damit sehr glücklich, weil die Änderungen sie zu ihren eigenen Möbeln machten.

Massivholz ist nicht totzukriegen, aber sollten Sie es mal selbst sein, ändern wir die Möbel gerne für Ihre Erben oder Freunde, oder wir nehmen sie zurück.

Und wenn Sie ihr Leben in Möbelmachermöbeln und -küchen verbracht haben, wünschen Sie sich vielleicht auch einen Sarg aus der gleichen Werkstatt? 

Am besten ist es, wenn Sie Ihren Sarg noch zu Lebzeiten mit uns besprechen, denn aufgrund unserer Lieferzeiten wäre es nicht einfach, einen schnellen Sarg zu organisieren. Für unseren Freund Michael haben wir seinen Sarg als Barschrank und Sitzbank geplant, den er erst noch viele Jahre nutzen wollte, bevor er seinem eigentlichen Zweck zugeführt wird. Es kam anders (hier nachlesbar), aber prinzipiell ist es eine gute Idee sich rechtzeitig mit diesem Thema zu beschäftigen. Denn richtig sicher ist nur eines: Wir sterben alle!


Wir kümmern uns auch um Menschen, die sich selbst ihren Sarg aus dem Holz der Region wünschen, denn wir glauben, dass man sich rechtzeitig mit dem eigenen Tod beschäftigen sollte. Denn wir werden irgendwann alle sterben. In der Zwischenzeit kann der Sarg ja auch als Bar, Bank oder Schrank verwendet werden. 


Wenn Frauenpower auf engagierte Männer trifft und sie gemeinsam Freude an der Arbeit haben

Soziale Verantwortung für Mitarbeiter und Kunden

Seit dem Jahr 1989 haben bei uns 51 Lehrlinge ihren Abschluss gemacht (knapp 40% waren Frauen) und dabei 51 Preise bei der guten Form oder als Innungsbeste eingeheimst. Laut Aussage der Handwerkskammer haben wir die höchste weibliche Ausbildungsquote Bayerns und vermutlich auch Deutschlands.
Aktuell sind fünf Frauen im 15-köpfigen Team, davon 3 mit Hochschulabschluss, die innungsbeste Bürokauffrau darf sich nach dem Leistungswettbewerb beste Sekretärin Bayerns (2004) nennen und Sophia ist vor kurzem Schreinermeisterin geworden. Auch in unserem 5-köpfigen Kernteam, das die Geschicke der Firma lenkt, sind zwei Frauen.

  • Eigenverantwortliches Arbeiten
  • Übertarifliche Bezahlung durch zusätzliche Vergünstigungen
  • Flexibel steuerbare Arbeitszeiten
  • Dienstfahrräder und Dienstwagen auch zur persönlichen Nutzung
  • Überstundenkonto
  • Homeoffice-Möglichkeiten
  • Arbeitsplätze mitten im Biotop mit viel freien Blick ins Grüne und Tageslicht durch die Basilika-artige Bauweise des Firmengebäudes, die Sonnenlicht nach Innen lässt
  • Apfelsaft von den eigenen Bäumen, Erntemöglichkeit aller Obstsorten der Streuobstwiesen
  • Anbaumöglichkeit von Tomaten, oder allem, was gewünscht wird
  • Gemeinsame Brotzeiten – im Sommer im Freien – mit viel Unterstützung der Firma
  • Sozialküche mit Highend-Koch-Ausstattung ermöglicht sowohl gemeinsames Kochen als auch das blitzschnelle Aufwärmen mitgebrachter Speisen im Druckdampfgarer, kochendes Wasser direkt aus dem Wasserhahn, 
  • Kochworkshops für das ganze Team
  • Gemeinsame Ausflüge und "Schlichtfest" immer nach dem Sägen und "Schlichten" (=Stapeln) der Bretter im April
  • Unterstützung in persönlichen oder familiären Krisenzeiten (ungeplante Schwangerschaft, psychische Probleme, Trauer- und Krankheitsphasen)
  • Fortbildungen in IT, zur Elektrofachkraft, Anhängerführerscheine 
  • Schulungen von Polstermöbelherstellern, Matratzenherstellern, Küchengeräteherstellern auch im Ausland 
  • Gemeinsame Entscheidungen im Kernteam (Führung und Strategie) und im Splintteam (Werkstatt-Team)
  • Unterstützung bei der Suche nach Wohnungen
  • Möglichkeit zum Bauen von eigenen Möbeln und Küchen in der Möbelmacherwerkstatt
  • Zugang zu allen Handelsprodukten (Küche, Schlaf, Polstermöbel) der Möbelmacher
  • Erste Wahl beim Verschenken von übrigen Möbeln, zum Beispiel abgebaute Küchen, Schreibtische, Betten
  • Zugang oder Mitarbeitsmöglichkeit bei hochgradigen Veranstaltungen wie dem fränkischen Sommer, unsere Musiker spielten auch schon bei Konzerten des Collegium Musicum mit
  • Beteiligungsmöglichkeit an den Social Media Aktivitäten und im Nachhaltigkeitsblog
  • Mitarbeit bei Foto und Videoaktionen vor oder hinter den Kameras möglich
  • Ergonomische Längsschnittsäge zur Reduktion der Rückenbelastung bei der Massivholzverabeitung im Unterschied zur üblichen Formatkreissäge
  • Elektrisch höhenverstellbarer Montageplatz
  • Alle anderen Arbeitsplätze (Hobelbänke) sind rückenfreundlich erhöht worden
  • Wegfall vieler stupider Eingabe- und Wegnahmenarbeiten an klassischen Schreinermaschinen durch moderne Ausstattung mit CNC ("Computerized Numerical Control" oder computergesteuerte Numerische Steuerung).
  • Schneefräse für rückenfreundliches Schneeschippen

Das Wort „enkelgerecht“ finden wir wesentlich passender, als das meist verwendete „enkeltauglich“, aber vielleicht auch erst, seitdem wir selbst Großeltern sind. Enkelgerechtes Wirtschaften sehen wir als Alternative zu einem rein profitorientierten Ansatz, wenn dabei Wert auf Nachhaltigkeit, Verantwortung und Solidarität gelegt wird.

In unserem Fall geht es zusätzlich um das Finden einer von allen akzeptierten Nachfolgerin oder einem Nachfolger, nach denen schon seit 2017 aktiv gesucht wird. Das hehre Ziel ist, die Arbeitsplätze der Mitarbeiter, den Service für die Kunden und die Marke „Die Möbelmacher“ zu erhalten. Denn die Familie Danzer ist auf dem noch langen Weg ins Rentenalter, aber je eher man dieses größte Problem der Nachhaltigkeit lösen kann, desto besser kann sich unser Team auf die Zukunft verlassen.  

In einem Interview haben er es damals so formuliert:

Susanne Hausdorf: Dein neues Lieblingswort ist aus aktuellem Anlass „enkelgerecht“. Was soll es konkret bedeuten?

herwig: Schon in unserem ersten Jubiläumsheft anno 1993 kann man nachlesen, dass unser Betrieb von Anfang an umwelt- und menschenfreundlich orientiert war, was man heute wohl als nachhaltig bezeichnen würde. „Enkelgerecht“ fokussiert noch mehr auf die Zukunft: so haben wir seit dem Weggang meines Kompagnons Ende 2015 viel Geld und viel Arbeit in die Modernisierung der Möbelmacher von der Photovoltaikanlage nebst Dach, über die gesamte IT und Bürotechnik, bis hin zu den Trockenkammern und in viele interne Prozesse gesteckt und das ist noch lange nicht fertig.

Susanne: Du denkst also an die Chance Nachfolger zu finden?

herwig: Genau. Die Übergabe einer bewährten Organisation oder eines Betriebs an die nächste Generation zählt zu den wichtigsten Kriterien der Nachhaltigkeit und das wäre heute mit dem Betriebssystem Windows 98 schlecht möglich. Nach der Modernisierung sind wir zuversichtlich, dass wir – am liebsten in den eigenen Reihen oder auch von außen – Menschen finden werden, die unsere Arbeit fortführen und mit vielen neuen Ideen weiterentwickeln. Seit Jahren suchen wir im Jahrbuch oder bei Vorträgen aktiv nach Nachfolgern, die in aller Ruhe in die Firma hineinwachsen und sie gemeinsam mit dem Stammteam in die Zukunft führen. Und dann könnten wir dem Sohn unserer Tochter zeigen, was aus der kleinen Werkstatt in der Waschküche meiner Mutter geworden ist ...



Engagement für regionale Wirtschaftskreisläufe, Nachhaltigkeit und das Gute, Schöne, Wahre

Mehr als Hersteller von Bio Möbeln: Die Möbelmacher engagieren sich für die Region und Nachhaltigkeit

https://www.nachhaltigkeitsblog.de/2005/09/lustige-post-aus-kanada-ueber-die-regiopress.html

 

Im Jahr 1998 veranstalteten wir den Aktionstag „Regional Genießen“, aus dem sich im Jahr darauf der Tag der Regionen entwickelte, der seit dem Jahr 2002 deutschlandweit begangen wird. Es war der Beginn der Regionalbewegung in der Hersbrucker Alb. Das schrieben wir damals darüber in unserem Jahrbuch:

Am 11. Oktober veranstalteten wir mit Rainer Wölfe[ vom Naturschutzzentrum Wengleinpark und ganz vielen anderen den regionalen Aktionstag "Regional Genießen". Die Motivation für so ein aufwendiges Projekt entspringt nicht nur der - meist überschätzten - Werbewirkung, sondern der tiefen Überzeugung, dass unsere Region schöner und besser ist, als ihr Ruf. Das Einkaufen in Hersbruck, die kulturelle Versorgung, das Angebot an hochwertigen Lebensmitteln und Holz in der Hersbrucker Alb, die medizinische und schulische Versorgung, die Handwerksbetriebe aller Gewerke, ja sogar die Industrie, ist doch ganz O.K..

Eigentlich wäre alles da, nur wird es von vielen nicht als Wert erkannt, so wie man den Dorfladen erst wirklich zu schätzen lernt, wenn er wegen der Supermärkte schließen musste. Aber wir brauchen nicht mehr Supermärkte, wir brauchen informierte Verbraucher, die noch Qualität erkennen und Anbieter, die ihre Kunden gerne bedienen. In diesem Sinne ist auch unsere Beteiligung an der Nürnberger Dachmarke „Original Regional“ zu verstehen. Gemeinsam wollen wir das Bewusstsein schaffen, dass die Region in und von der wir leben, trotz Internet und Flugzeug das wertvollste ist, was wir haben. Und unser aller Aufgabe ist es, das zu erhalten und vielleicht sogar ein wenig zu verbessern.

Die Idee der Werkstatt-Tage seit 1999

Der Genuss und die Qualität einer künstlerischen oder handwerklichen Leistung erschließt sich vor allem dem, der etwas darüber weiß. Deshalb führen alle Künstler im Rahmen der Unterkrumbacher-Werkstatt-Tage nicht nur vor, sie erklären auch. Warum wurde an dieser Stelle ausgerechnet jenes Stilmittel gewählt?  Woher kommt die Motivation für diese Arbeit? Alle Beteiligten beantworten auch und gerade die Fragen, die man außerhalb der Werkstatt-Atmosphäre nicht zu stellen wagt. Das Augenmerk wird auf die handwerkliche, aber auch auf die menschliche Komponente jeglicher kulturellen Arbeit gerichtet. Und diese verrichten ja nicht nur Künstler, sondern vom Forstwirt bis zum Pädagogen ganz viele Berufszweige.

Dabei gab es bisher folgende Formate:

  • Konzerte (inkl. Konzertreihe fränkischer Sommer)
  • Lesungen
  • Workshops
  • Kochaktionen
  • Podiumsdiskussionen
  • Werkstatt-Gespräche
  • Tage der offenen Tür

Die Möbelmacher bilden mit dieser ungewöhnlichen Veranstaltungsreihe ein offenes Forum, das dem Gast zusätzlich zum Genuss auch Hintergrundwissen bietet. Das bringt mehr Freude an der heimischen Kulturszene und fördert das Bewusstsein für handwerkliches Können.  

 

Auf dem liebevoll gestalteten Fuchsau-Rundweg bei Kühnhofen können Kinder die Natur auf etwa 3,7 km Länge spielerisch entdecken. Sei es beim Durchwaten eines seichten Bachbetts oder beim "Baumringezählen" an der Station der Möbelmacher. An jeder der 14 Stationen erwartet euch einer der von Ute Scharrer wundervoll gezeichneten Füchse und stellt euch etwas Neues und Interessantes vor. Starten könnt ihr am besten beim Grünen Baum Kühnhofen oder den Möbelmachern. Dort gibt es jede Menge Parkplätze. Euer Wanderzeichen ist ein runder Sticker mit dem kleinen Fuchs. Uns hat dieser ruhige und entspannte Weg heute richtig gut gefallen. Wer den Möbelmachern ein Foto vom Zählen schickt, darf sich ein Brotzeitbrettchen abholen.

Brotzeitbrettchen als Symbol für ehrliche handwerkliche Arbeit

Warum verschenkt eine Firma wertvolle Handwerksarbeit an Kinder?

Die Brotzeitbrettchen, die wir jenen Kindern schenken, die sich mit dem Zählen der Jahresringe ernsthaft beschäftigt haben (und deren Foto uns geschickt wurde), sehen wir nicht als  „Belohnung fürs Wandern“, sondern als begreifbares Symbol für das Holzhandwerk.

Wir überreichen diese in der Hoffnung, dass Kinder nach der Führung durch unser Gelände, Werkstatt und Ausstellung ein Gespür dafür bekommen, wie man aus Bäumen der Hersbrucker Alb Möbel herstellt. Das sind nach unserer Überzeugung wertvolle Sinn-Zusammenhänge, die auch einigen Eltern nicht ganz vertraut sind. Wir wollen auf diesem Weg Verständnis für und Freude am Handwerk fördern, denn wir brauchen auch in der nächsten Generation Menschen, die nicht nur am Computer sitzen, sondern wertvolles Holz in die Hand nehmen und daraus echte Werte schaffen.
Gerne können sich auch Gruppen mit Eltern anmelden, wenn Sie ausreichend Zeit (min. 30 Minuten) und Interesse am Handwerk mitbringen, bitte rufen Sie uns einfach an: 09151 862 999.   


Die Anzeige, die wir uns nie zu schalten trauten

Auch wir kämpfen noch mit alten Tabus

Laut Statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2019 insgesamt 149 010 Ehen geschieden, nicht ganz 40%. Ein Foto im James Bond Stil (mit Eva Slovic als Bond Girl) haben wir uns vor 25 Jahren bei unserem Freund, dem berühmten Fotografen Peter Jirmann ausgeliehen und daraus eine unserer üblichen Anzeigen gebastelt. Allein, wir haben sie nie geschaltet.

Aber wir haben den Slogan „Unsere Möbel halten länger, als Ihre Ehe“ mal im Kundengespräch angebracht, worauf dieser schmunzeln musste und antwortete: „Na dann kann ich auch zu Ikea gehen.“ Er heiratete grade das vierte Mal.

Wir wüschen Ihnen von ganzem Herzen eine lebenslange glückliche Ehe, wobei Scheidungen bei uns auch schon zu vielen neuen Küchen führten, denn: wenn man mal eine Möbelmacherküche gewöhnt ist, will man auch mit neuem Partner nicht mehr drauf verzichten.


Nachhaltigkeitskommunikation "Mit alles und schaaf"

Der Dönerspruch ist korrekt: Alle Kanäle der Möbelmacher berichten über Geschichten der Nachhaltigkeit

Gegen Ende des Jahres 2023 empfangen die bei uns eingetragenen Kunden zum 28. Mal unseren Kalender (seit 2019 unser Jahrbuch) per Post in den Briefkasten. Darin berichten wir über unsere Arbeit und unsere Kunden, aber es ist auch ein kleiner verkleideter Nachhaltigkeitsbericht. Meist verzichten wir auf die gefürchteten Balkendiagramme, weil es weniger um technische Details, als um die Gesamtsicht der Nachhaltigkeit geht. Natürlich zählen da auch Zahlen zur Stromerzeugung und Holzeinkauf dazu, aber insgesamt soll das hundertseitige Büchlein vor allem zum nachhaltigen Einrichten und insbesondere die Kompletteinrichtung inspirieren. Denn wir kümmern uns nicht nur um die Möbel, sondern auch Sofas und Sessel, Beleuchtung, Matratzen, Küchengeräte und Accessoires. Und seit einiger Zeit sogar auch um die Wandgestaltung. 

Am 30. Juni 2010 verschickten wir unseren ersten Newsletter mit Vorlesevideo, erst 10 Jahre später erfand ein Marketingguru die Worte „Videocast“ oder sogar „Vlogcast“ dafür, aber wir finden „Vorlesevideo“ irgendwie passender. 
(Hier sollte man just diesen Newsletter sofort abonnieren und hier kann man alle Newsletter seit  
dem ersten Newsletter vom 14. April 2003 nachlesen)

Im Newsletter sind alle Einladungen zu Veranstaltungen und Kochshows und der ganz ehrliche Rückblick auf den letzten Monat. Es geht um nachhaltige Möbel und Küchen, um Bio Möbel und Öko Möbel aber vor allem um die Menschen, die sie bauen oder bekommen. So bleiben die 4500 Abonnenten immer am aktuellen Stand des Geschehens in Unterkrumbach und dem Rest der Einrichtungswelt auf den Messen von Köln bis Nürnberg.  

 

Trotz mehrfacher Aufrufe haben wir noch niemand gefunden, der schon länger ein Blog im Handwerk betreibt, deswegen beanspruchen wir für unser Nachhaltigkeitsblog den Titel:
„Ältestes Handwerksblog in Deutschland.“

Als wir unser Blog im Jahr 2005 gründeten, war das noch ein Web-Log, weil es aus der Tradition des Logbuchs der See-Kapitäne benannt wurde. Deswegen werden wir es auch weiterhin DAS Nachhaltigkeitsblog und nicht DER Blog nennen, aber es vor allem ein grandioses Werkzeug für die Geschichtsschreibung einer Firma. 

Darin sind bisher knapp 3000 Artikel über die Arbeit der Möbelmacher in ganz unterschiedlichen Kategorien zu finden, viele haben mit Nachhaltigkeit im Handwerk zu tun, einige Berichte über Messen, Bio Möbel und ganz viele über nachhaltige Küchen und das Kochen an sich. 

Im Jahr 2000 begannen wir mit den Kochshows für das Bayerische Fernsehen auf der Consumenta und seitdem durften wir über 500 Kochshows mit unseren regionalen, aber auch den überregionalen Spitzenköchen moderieren. Von Anfang an ging es dabei um regionalen Wirtschaftskreisläufe für Lebensmittel und verantwortungsvollen Umgang mit wertvollen Lebensmitteln. Den größten Teil verarbeiteten wir in Bio-Qualität, aber immer haben wir die Erzeuger, Direktvermarkter, Winzer und Brauer mit einbezogen. Und das zu einer Zeit, als den meisten Menschen noch völlig egal war, wo die Lebensmittel oder das Holz für die Küchen herkommt. 

Logischerweise vergessen wir auch bei den besten Köchen nicht auf die Vorteile unsrer Massivholzküchen hinzuweisen. Im Jahr 2022 war zum Beispiel Alexander Herrmann schwer beeindruckt von unserer höhenverstellbaren Küche, im Jahr 2004 überschüttete mich Ralf Zacherl versehentlich mit dem Inhalt unseres Blenders und im Jahr 2000 erklärte uns Alfons Schubeck nebst Sohn die Vorteile unseres fränkischen Silvaners. 

Bis zu zwei Sternen: Unsere fränkischen Spitzenköche haben sich im Verein WIRte mit Werten zusammengetan

Von Anfang an kochten wir mit Andreé Köthe (heute zwei Sterne), Stefan Rottner (damals ein Stern, heute ein Stern mit Sohn Valentin), Christian Wonka, Diana Burkel und seit neusten auch mit Till Heinz.

Auf der Consumenta 2022 boten wir den Wirten mit Werten in unserer Küche eine Bühne zur Präsentation der Nachhaltigkeitsziele des neuen Vereins.

 

 

 

Die perfekte Massivholzküche ist toll, aber man sollte auch damit auch nachhaltig und verantwortungsvoll umgehen können. Dafür bieten wir unseren Kunden viele Hilfestellungen, die erste ist immer das gemeinsame Kochen beim Küchentermin. Zusätzlich drehten wir neun Kochkurse mit Fernsehköchin Diana Burkel (die ihr erste Kochshow in einer Möbelmacherküche absolvierte), in der Diana den Umgang mit Fleisch, Fisch und Gemüse, aber auch mit Tepan Yaki und Druckdampfgarer demonstriert.

Ergänzend zu diesen gehobenen Kochkursen gibt es im Nachhaltigketsblog auch eine Kategorie "Einfach Kochen, in der meist herwig Danzer den einfach Umgang mit modernen Kücheenquipment beschreibt.  

Kindergartenkinder, Schüler, Studenten, das Blindeninstitut, Landfrauen, Politiker oder Holzfachleute aus der Nachbarschaft, Deutschland, China, Korea, Russland, Landfrauen, Landfrauen, Italien und der ganzen Welt haben uns schon um Führungen gebeten. Also zeigten wir unser Gelände, Werkstatt, Ausstellung und das Musterhaus, manchmal kochten wir sogar noch gemeinsam oder tranken ein Gläschen. Denn nichts überzeugt mehr, als das persönliche Anschauen, Riechen, Anfassen, Spüren, Begreifen und vor allem Ausprobieren. Wir können das allen Menschen nur empfehlen, rufen Sie uns an.



Das regionale Musterhaus als Paradebeispiel für ebenso regionalen wie nachhaltigen Holzhausbau

Ausschließlich mit Materialien (max 100 km) und Handwerkern (max. 20 km) aus der Region

Das Einfamilienhaus der Familie Danzer sollte ökologisch vorbildlich werden und regional neue Maßstäbe setzen. Von der Bodenplatte aus Beton über die Dachziegel, natürlich das ganze Bauholz, Fenster, Türen, der Boden aus Soplnhofer Platten: alles, was nur irgendwie lösbar war, kam aus der Region. Und kein Handwerker hatte mehr als  20 Kilometer Anfahrt. Das ganze Team war im Initiativkreis Holz aus der Frankenalb.

Im Wald von Osternohe (10 km) fanden wir die Kiefern als Bauholz und die Lärchen aus Außenverschalung. Nach den Plänen des Architekten sägten wir mit Claus Gerstacker und seiner mobilen Säge aus Neuhaus daraus die Balken und Bretter für die Rahmenbauweise, die der Zimmermann in Hersbruck übernahm. Die Betonplatte goss unser Partner aus Simmelsdorf, die Zimmererei Breu  stellte das Haus auf, die Schreinerei Matthias Koch machte den Innenausbau, unser Flaschner bog die Fensterbretter in alter Handwerkskunst aus Weißblech (und nicht aus Aluprofilen). 

Das regionale Musterhaus ging durch sämtliche Zeitungen, Magazine, Radio- und Fernsehsendungen. Zum Beispiel Bayerischer Rundfunk und Bayerisches Fernsehen, DIE ZEIT, TAZ, Nürnberger Nachrichten, brandeins, Haus und Hof. 

Das hat Kirsten Brodde in der ZEIT geschrieben:

Bei Holzhäusern gibt es Klischees, die sich hartnäckig halten. Zum Beispiel dass sie einen Hang zur Biederkeit haben und buchstäblich hölzern aussehen. Dem Irrglauben des urigen Blockhütten-Looks wollte herwig Danzer, Möbelmacher aus Unterfranken und selbst ein rustikales Kraftpaket, etwas entgegensetzen. Und so baute er bereits vor zehn Jahren mit Holz und Handwerkern aus der Region ein Musterhaus, das ein »modernes Antlitz« hat, wie er sagt. Außen blieb er zwar demonstrativ bei purer Lärche, innen tünchte er das Haus jedoch weiß und warf ihm quasi ein helles Laken über.

Noch heute wohnt Danzer mit seiner Familie in seinem Solitär auf der Hersbrucker Alb. Sein Holzhaus hat zwar über die Jahre Patina angesetzt, ist zugleich aber hochaktuell und ein Liebling der Kunden, die nach Danzers Vorbild der »Steinzeit« entkommen wollen. Gute Dämmung, angenehmes Raumklima, ein nachwachsender Rohstoff und somit ein ressourcenschonendes Bauen – all dies verbuchen Bauherren und Architekten auf der Plusseite von Holzhäusern.

Bei Ein- und Zweifamilienhäusern haben Holzhäuser hierzulande bis dato einen Marktanteil von rund 15 Prozent erobert. Bei einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstitutes Ipsos gaben sogar 42 Prozent der Befragten an, sie würden gern in einem Haus aus Holz wohnen. Nur noch vier Prozent meinten, Holz sei »spießig« und »altmodisch«. Kein Zweifel: Holzbauten sind keineswegs mehr etwas für Außenseiter, sondern im Mainstream angekommen.

Während Holzbauer wie Herwig Danzer die wachsende Nachfrage eher im kleinen Stil bedienen und von Kunden ihrer Region bevorzugt werden, gibt es auch deutschlandweit tätige Branchenriesen wie die Firma Bau-Fritz aus Erkheim im Allgäu. (...)

Pressemeldung von 2003:

Kirchensittenbach (pts006/02.06.2003/08:00) - Herwig Danzer(40) sitzt in seiner Holzbadewanne und freut sich: Seit einem Jahr wohnt Familie Danzer im regionalen Musterhaus, das aus den Materialien und von den Handwerkern der Region als Vorzeigeprojekt für regionale Wirtschaftskreisläufe erstellt wurde. Wichtiger als die kurzen Transportwege und die Vorteile der räumlichen Nähe zu den Handwerkern sind den Besuchern aber die ganz konkreten Wohnerfahrungen von Ute Danzer.

Über 1.000 Familien konnte die Baufrau bisher die Vorteile des offenen Wohnkonzeptes erläutern. Der größte Raum, bestehend aus Küche, Essplatz und Wohnzimmer, überzeugt zunächst durch die funktionale Massivholzküche mit Kochzentrum. Wie die komplette Einrichtung samt Vorhängen, Polstermöbeln und Beleuchtung stammt sie aus dem eigenen benachbarten Einrichtungsbetrieb "Die Möbelmacher." Aber auch der Buchenesstisch mit den Traummaßen 270 mal 110 cm beweist, dass er nicht nur für Gäste, sondern auch für das "normale Leben" mit Hausaufgaben, Fachzeitschriften und Zeitungen sogar parallel zum Abendessen gewappnet ist. Und weil Gäste den Esstisch erfahrungsgemäß erst auf dem Heimweg verlassen, bewährt sich auch das kleine Wohnzimmer, das neben der Hifianlage, Cds und Büchern nur ein Sofa und einen Relax-Sessel beherbergt.

Die hohe Wohnqualität ist neben den Vorteilen des ökologischen Holzbaus vor allem Ergebnis eines ausgefeilten Regionalkonzepts. Alle Handwerker und Materialien stammen aus dem Umkreis von 99 Kilometern. Geistiger Urvater ist der "Initiativkreis Holz aus der Frankenalb," dessen gemeinnützige Arbeit die verstärkte Verwendung des heimischen Holzes zum Ziel hat. Vom Forstamt Hersbruck über regionale Handwerker bis hin zum Bund Naturschutz engagieren sich Pioniere. "Am meisten profitiert der Bauherr von unserem Netzwerk. Unser gemeinsamer Anspruch garantiert ein gutes Bauklima: wohngesunde Materialien, engagierte Kollegen und zufriedene Kunden", sagt Zimmermann Christian Breu. Auch die Politik unterstützt das Vorzeigeprojekt: Best Practice des Bundeswirtschaftsministeriums zum Einzug und den Nachhaltigkeitspreis der Stadt Nürnberg zum ersten Geburtstag. Und der Bayerische Rundfunk plant sogar eine Dokumentation über das Leben im Musterhaus. Da kann Möbelmacher-Geschäftsführer herwig Danzer auch den nächsten 1.000 Besuchern die Standard-Badewannenfrage gelassen beantworten: "Ja, sie ist dicht!"

Das stand in der Wirtschaft für Mittelfranken WIM


Ein zentrales Projekt der Öffentlichkeitsarbeit wurde soeben direkt neben dem Firmengelände der Möbelmacher fertiggestellt: „Das regionale Musterhaus“, in das Danzer und seine Familie selbst einziehen, wurde ausschließlich von heimischen Handwerkern und mit Holz aus der Hersbrucker Alb gebaut und soll als Pilotprojekt allen Interessenten offen stehen. Beheizt wird das Holzhaus, in das etwa 400 000 DM investiert wurden, von der Hackschnitzelheizung der benachbarten Schreinerei. Das Modellprojekt trug wesentlich dazu bei, dass die Stadt Hersbruck unlängst mit dem Prädikat „Slow City“ für seine hohe Lebensqualität ausgezeichnet wurde. Sogar Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber äußerte sich schon begeistert über das Musterhaus. Dieses Lob war nicht das erste, das Die Möbelmacher für ihre konsequente ökologische Arbeitsweise einheimsten: 1998 gewannen sie beim Bayerischen Heimatpreis der Volks- und Raiffeisenbanken in der Sparte „Ökonomie & Ökologie“ einen Sonderpreis.
Nicht nur im Initiativkreis Holz arbeitet das Unternehmen mit, Die Möbelmacher sind auch bei den Initiativen Umweltpakt Bayern, Original Regional, Regionalkaufhaus Nürnberg und Coup 21 („Cooperation Umweltamt Pionierunternehmen“) aktiv dabei und unterstützen weitere Vereine, Orchester und Gruppierungen. Zudem setzt die Firma mit der Veranstaltungsreihe „Unterkrumbacher-Werkstatt-Tage“ zweimal jährlich Akzente, indem Kunst, Kultur und Handwerk durch Kunstausstellungen, Konzerte, Waldführungen und Werkstattbesichtigungen verbunden werden.

Bei Handwerk.com ist folgender Artikel erschienen

Bundesweites Interesse am Musterhaus

Das wohl größte und aufsehenerregendste Projekt der Möbelmacher ist das regionale Musterhaus. Das Holzhaus bewohnt Danzer mit seiner Familie selber. Daran kann man alles bewundern, was das Unternehmen den Kunden bieten will. Denn nicht nur die Handwerker, sondern auch die Baustoffe stammen fast ausschließlich aus der Umgebung. Wir wollen regionale Wirtschaftsprozesse fördern, erklärt Herwig Danzer. Damit stoßen Die Möbelmacher bei ihren Kunden auf Zuspruch. Über Wohngesundheit und Qualität zu reden ist die eine Seite etwas Greifbares für den Kunden zu schaffen, die andere, erzählt der Inhaber. Das Projekt wird von vielen Initiativen aus der Region um Nürnberg gefördert. Auf diese Weise erregt es Aufsehen, auch in der Presse.


Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Kunst und Politik

Auf allen Ebenen nach Nachhaltigkeit streben

Projekte mit dem Deutschen Hirtenmuseum

Für das deutsche Hirtenmuseum konnten wir mehrere Projekte (Eingangsbereich und Ziegenstand) entwerfen und zur Förderung vorschlagen, die dann komplett vom Förderer finanziert wurden. So bekam das Museum edle handgefertigte Möbel und Exponate, die sie nicht selbst finanzieren mussten. 
(Gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages)

Das schrieb Museumsleiterin Ingrid Pflaum dazu:

"Gelungene Maßanfertigung
Die Herausforderung, die ein altes Gemäuer an neue Einbaumöbel stellt, war bei diesem Projekt nur ungleich geringer als die Geduld gewesen, die es bedurfte, einen Bundes-Förderantrag auszuarbeiten, ohne den eine Umsetzung nicht zustande gekommen wäre. Von den kompetenten Handwerkern der Möbelmacher wurde, begonnen mit der Planung bis zur Ausfertigung und dem etwas komplizierten Einbau, alles wunderbar gemeistert. Besonders die Schrägheit der Stollen durch die nötige Anpassung an das alte Gemäuer, fasziniert auf den ersten Blick. Alle Mühen haben sich gelohnt! Danke vor allem an das DVA - Soforthilfeprogramm des Bundes! Denn herausgekommen ist ein nachhaltiges und regionales Prachtstück aus zertifizierter, Reichenschwander Eiche, die nun ein Bücherregal und Museumsshop in einem geworden ist. War es früher doch die Regel, dass die handwerklich selbst hergestellten Produkte auch direkt aus der Region stammten. Unser Museum ist voll und zeugt davon, nur heute nennen wir sie Exponate! Und daher bin ich sehr glücklich, dass es nun ein neues Möbelstück in der althergebrachten Handwerkskunst im neuen Eingang des Deutschen Hirtenmuseums gibt. In 2023 wird das Museum 90 Jahre alt und ich wette, dass das neue Kombi-Möbelstück noch älter wird!"

Klerikales mit Uli Olpp

Der Architekt und Künstler Uli Olpp kommt als Nachbar im Sittenbachtal immer wieder nach Unterkrumbach, wenn er Massivholzspezialisten für die Ausstattung von Kirchen sucht. Kleine, aber feine Teile aus fränkischen Birnbaum entstanden aus dieser nachhaltigen Kooperation.

Altar mit Martin Staufer

Der Künstler Martin Staufer bekam den Auftrag für einen Altar für die Rummelsberger Diakonie. Er sollte aus 10 cm dicker Linde sein, für deren Verarbeitung unser Maschinenpark besser geeignet ist als seine „normale“ Formatkreissäge. Also tat er sich mit Meisterin Sophia Wagner zusammen und fertigte mit ihr den Altar bis zur Rohform in Unterkrumbach, dann vollendete er ihn in seiner eigenen Werkstatt. Weil auch dieser Tisch Gottes nicht ganz leicht ist, entwarfen wir noch Spezialwägelchen, die einem Mann allein das Hin- und Wegrollen in den Mehrzweckraum ermöglichen

Um die Reichweite unserer Argumentation für Ökologie und Nachhaltig zu erhöhen, macht auch die Zusammenarbeit mit Politik und Verbänden Sinn.

Zum Beispiel: Der CO2-Fußabdruck eines Massivholztisches verglichen mit dem eines industriell gefertigen Spanplattentisches

Dr. Christian Krotscheck von der TU Graz hat mit dem Nachhaltigkeitsprofessor Dr. Michael Narodoslawsky den SPI (Sustainable Process Index in m²a, also ein Quadratmeter Erde wird 1 Jahr beansprucht), zu Deutsch den „ökologischen Fußabdruck“, entwickelt. Als Beispiel verglich er einen massiven Eichentisch mit 180 mal 200 cm vom Schreiner mit einem industriell gefertigten aus Spanplatte.
Gemessen wurden Rohstoffe, Energie, Logistik, Personal, Infrastruktur, Emission / Abfall und die Kohlenstoffbindung des Holzes. Der Tisch des konventionellen Schreinerbetriebs (der das Holz im Handel kauft, also nicht selbst sägt und keinen eigenen Strom produziert usw.) ist nach Quadratmeter pro Jahr geteilt durch die Lebensdauer (m²a/LD) dem Industrieprodukt um den Faktor 81 überlegen, der Schreinertisch 119 m²a/LD, die Spanplatte 9615 m²a/LD.
Sicher könnte man anhand dieser Untersuchung (hier zum Download) auch unseren Wert in Unterkrumbach abschätzen, wer macht sowas?

Noch ein Beispiel: Pilotprojekt Stakeholderanalyse

Vom Pilotprojekt „Stakeholderanalyse“ hatten wir schon vom Start in Augsburg und vom Mitarbeiterworkshop in Kühnhofen berichtet, später wurden die Pilotbetriebe vom Bayerischen Umweltministerium und der IHK Bayern nach München zur feierlich angehauchten Abschlussveranstaltung eingeladen.

 

Überblick: Nachhaltigkeit der Möbelmacher in sieben Sätzen

Die Kurzform unseres Engagements für Nachhaltigkeit seit 1988, aber besonders seit 1997, seitdem wir dank des ökologischen Neubaus ausschließlich mit dem Holz aus Franken arbeiten

Ökologie und Nachhaltigkeit bei den Möbelmacher in 7 Sätzen:

„Seit August 2017 erzeugen wir über zwei Drittel unseres Strombedarfs selbst und seit Juni dieses Jahres kühlen wir damit auch so umweltfreundlich wie möglich Büro und Ausstellung für Mitarbeiter und Kunden.

Die Wärme für die Trockenkammern, das Warmwasser, die Heizung und das regionale Musterhaus erzeugen wir mit Abfallholz aus der Möbelproduktion in unserer eigenen Heizanlage. Das Wasser für die Klospülung und das Bewässern unserer Biotope am Gelände kommt aus unserer auch in Trockenzeiten gut gefüllten Regenwasserzisterne.

Die Bäume für unsere Möbel kommen aus den Wäldern der Nachbarschaft, werden bei uns mit Selfmade-Strom gesägt und ganz ohne Fremdenergie im Außenlager ein paar Jahre getrocknet. In den Trockenkammern passen wir die Bretter endgültig an das Raumklima an, verabschieden unbeliebte Bewohner des Holzes und verarbeiten es zu langlebigen, ausschließlich mit Naturharzölen veredelten Massivholzmöbeln, wobei ganz nebenbei wieder das Abfallholz für die Heizung entsteht.

Die Möbel werden mit 1000 mal wiederverwendbaren Decken verladen und beim Kunden montiert, der sie nutzt, liebt, vererbt, umzieht oder nach Jahrzehnten reparieren lässt oder zurückgibt. Dann werden sie nachgeölt, aktualisiert und günstig weitergegeben oder verschenkt oder sie erzeugen – schlimmstenfalls – wieder Wärme in der Trockenkammer für die neuen Möbel – der Kreislauf schließt sich.“

Unsere Preise und Nomierungen zum Thema Nachhaltigkeit

Preise sind nicht wichtig, aber eine schöne Bestätigung unseres Engagements für Nachhaltigkeit von Außen

Der bayerische Umweltminister ernannte herwig Danzer bei einem Besuch in Unterkumbach (mit großem Polizeiaufgebot) zu einem der ersten Umweltbotschafter Bayerns, eine Auszeichnung und Aufgabe, die danach nur noch rund 20 Unternehmern zuteil wurde. Bei vielen Treffen mit dem jeweiligen Umweltminister ("viele Minister sah ich kommen und gehn ..." - frei nach Tompte Tummetot), bei Symposien und Konferenzen wurden Strategien entwickelt, die Nachhaltigkeit besser in der bayerischen Wirtschaft integrieren sollten. Hier haben wir alle Infos zum Umweltbotschafter zusammengetragen und hier sind Artikel im Nachhaltigkeitsblog dazu.

Hier ist die Laudatio des Ministers:
Statement von Staatsminister Dr. Werner Schnappauf beim Besuch der Firma "Die Möbelmacher GmbH" in Unterkrumbach
:

Sehr geehrte Damen und Herren, (Begrüßung der Ehrengäste - andere waren gar nicht da - aus Platzgründen gekürzt)

der Umweltpakt Bayern war von Anfang an darauf angelegt, möglichst viele Unternehmen für eine Teilnahme und damit für freiwilligen und eigenverantwortlichen Umweltschutz zu gewinnen. Jedes teilnehmende Unternehmen sagt eine Umweltschutzleistung zu, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht. Das nützt dem Umweltschutz und trägt mit dazu bei, Nachhaltigkeit zu konkretisieren. Daher die Idee der Botschafter: Sie sollen den Umweltpakt und damit den Gedanken der Nachhaltigkeit in die Breite tragen. Botschafter sollen motivieren, überzeugen, Vorbild sein! Bayernweit bereits 12!

Sie, Herr Danzer, Ihr Kompagnon Gunther Münzenberg und alle Mitarbeiter der Möbelmacher, haben in vorbildlicher Weise in den letzten Jahren den Gedanken der Nachhaltigkeit verbreitet und durch Ihre Initiativen insbesondere die Bedeutung des regionalen Bezugs des Handwerks und der regionalen Wirtschaftskreisläufe herausgestellt. Aber auch im betrieblichen Umweltschutz gehen Sie weit über den gesetzlichen Standard hinaus - Kompliment!

Sie haben zusammen mit Ihrem Kompagnon hier in Unterkrumbach den größten ökologischen Gewerbebau Nordbayerns, mit Solaranlage, Brauchwassernutzung und Biomasseheizung verwirklicht. Alle Gebäude sind nach dem Niedrigenergiestandard gebaut.
Für Ihre Oberflächen verwenden Sie ausschließlich Naturharzöle, die im Tauchverfahren aufgebracht werden. Damit tragen Sie wesentlich zur Reduzierung des Lösemittelausstoßes bei.

Ihre Möbel bauen Sie im Moment zu 100 % aus regionalen Hölzern, garantiert werden mindestens 95%. Gerade der Gedanke der regionalen Wirtschaftskreisläufe findet sich in vielen Ihrer beispielhaften Projekte wieder. Aus einer Veranstaltung  "Regional genießen", die 1998 gemeinsam mit dem Naturschutzzentrum Wengleinpark in Ihrer Schreinerei stattfand, hat sich der "Tag der Regionen entwickelt". Dafür habe ich persönlich die Schirmherrschaft übernommen und mittlerweile sind die Tage der Regionen ein bundesweiter Erfolg.

1999 haben Sie dann den "Initiativkreis Holz aus der Frankenalb" mitgegründet. In dem Initiativkreis arbeiten Experten aus den Bereichen Forstwirtschaft, Handwerk, Energiewirtschaft, Umwelt und Naturschutz und Architektur, um die Vermarktung regionaler Hölzer voranzutreiben. Viele Aktivitäten sind aus diesem Initiativkreis entstanden. Das wichtigste Ergebnis ist das von Ihnen bewohnte "Regionale Musterhaus". Der Initiativkreis wurde aus einer Vielzahl von Bewerbern als Best-Practice-Beispiel im Handwerk vom Bundeswirtschaftsministerium ausgesucht und ausgezeichnet.

Als weltweit erster Betrieb, haben die Möbelmacher ein EFQM Qualitätsmanagement nach dem Nürnberger Nachhaltigkeitsansatz eingeführt, was ein Grund für die Auszeichnung mit dem Nürnberger Nachhaltigkeitspreis war.

Durch das Engagement der Möbelmacher und Ihre Initiativen, wurde der Gedanke der Nachhaltigkeit, der Regionalen Wirtschaftskreisläufe und damit die Gedanken des Umweltpakts Bayern in der Öffentlichkeit, aber auch bei den Handwerksbetrieben in Ihrem gesamten Umfeld bewusst gemacht.

Deshalb sind Sie besonders als Umweltpaktbotschafter geradezu prädestiniert. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Team für Ihre betriebliche Tätigkeit und für Ihr Engagement zur konkreten Verwirklichung der Nachhaltigkeit alles Gute und viel Erfolg.

Staatsminister Werner Schnappauf

Aus der Pressemeldung zum Deutschen lokalen Nachhaltigkeitspreis:

Seit über zwei Jahrzehnten setzen sich Die Möbelmacher für regionale Wirtschaftskreisläufe ein, fördern nachhaltiges Wirtschaften mit einheimischen Hölzern und nehmen eine führende Stellung bei der Ausbildung weiblicher Mitarbeiter im Freistaat ein. Das Unternehmen engagiert sich ebenso bei der Informationsvermittlung zu regionalen- und Biolebensmitteln, wobei die Mitarbeiter sich phantasiereich des Internets bedienen. Durch zahlreiche regionale und überregionale Medien fand die Nachhaltigkeits-Philosophie der Möbelmacher eine beachtliche Resonanz.
Ausdrücklich werden mit diesem Preis bürgerschaftliches Engagement auf vielen Ebenen, erfolgversprechende, innovative Ideen und die Synergieeffekte bei der Vernetzung nachhaltiger Projekte gewürdigt.

Das ist die Laudatio vom Nachhaltigkeitspreis der Lammsbräu von Violetta Paprotta:

„Beim Neumarkter Lammsbräu Preis für Nachhaltigkeit 2020 hat Die Möbelmacher GmbH einen Platz unter den Top 3 in der Kategorie „Familiengeführtes Unternehmen“ erzielt. Nominiert wurden Die Möbelmacher in einem mehrstufigen Verfahren aufgrund ihrer konsequent ökologischen Ausrichtung. Darüber hinaus trage das Unternehmen mit vielen sozialen und kulturellen Aktivitäten dazu bei, ganzheitliches Denken und Handeln zu verbreiten.
Für ihr Engagement für Natur, regionale Wertschöpfungskreisläufe und die Gesellschaft wurden Die Möbelmacher bereits mehrfach ausgezeichnet. Wie die Küche Herz eines jeden Hauses ist, ist die Manufaktur Motor und Ideengeber zahlreicher Initiativen, unter anderem für den „Tag der Regionen“, den „Initiativkreis Holz“ und „Heimat auf´m Teller“.
Sich seiner besonderen Verantwortung als Familienunternehmen bewusst, bindet der Pionier-Betrieb alle Mitarbeiter in seine Nachhaltigkeitsstrategie ein und lässt sie diese eigenverantwortlich Tag für Tag umsetzen.
Durch transparente Kommunikation und die kreative Nutzung vielfältiger Kanäle tragen Die Möbelmacher dazu bei, den Nachhaltigkeitsgedanken zu verbreiten.
Mit der Verbindung von regionaler Handwerksqualität, individueller Ästhetik und optimaler Nutzbarkeit begeistern Die Möbelmacher das Frankenland, aber auch die große weite Welt für nachwachsende Rohstoffe.
Urteil der Jury: „Eine starke Bewerbung!““

Die Schreinerfachzeitschrift hat zum Handwerkspreis folgendes geschrieben:

Die Möbelmacher sind Spitzen-Handwerker

Die Möbelmacher aus Unterkrumbach haben sich erfolgreich um den Handwerkspreis 2005 beworben: Als einer der sieben besten Handwerksbetriebe Deutschlands und beste Bayern wurden sie zur Verleihung des erstmals vergebenen Preises im Haus der Bertelsmann Stiftung nach Berlin eingeladen (siehe auch S. 96/97). „Wir haben in Ihrem Unternehmen vorbildliche Elemente gefunden, von denen andere sehr viel lernen können und die eine breite Öffentlichkeit verdienen“, schrieb Stiftungs-Vizepräsidentin Liz Mohn an die Möbelmacher, die 1988 von Gunther Münzenberg und Herwig Danzer gegründet wurden. Innovationen sah die Jury z. B. in der kundenorientierten Kompletteinrichtung vom Fußboden bis zur Beleuchtung und der Spezialisierung auf das Holz der Region. Gelobt wurde u.a. auch der hohe Grad der Eigenverantwortung der auf Massivholz spezialisierten Mitarbeiter, ferner die Kooperation im Initiativkreis Holz aus der Frankenalb und der starke Einsatz von Möbelmacher-Chef herwig Danzer für regionale Wirtschaftskreisläufe. www.die-moebelmacher.de

Die Forstwirtschaft hat die Nachhaltigkeit erfunden

In den letzten 310 Jahren haben sich einige Definitionen entwickelt

Als Holzhandwerker legen wir Wert auf die Herkunft des Begriffes aus der deutschen forstlichen Literatur. Carl von Carlowitz schrieb 1713:
 

"Wird derhalben die größte Kunst, Wissenschaft, Fleiß und Einrichtung hiesiger Lande darin beruhen, ..., dass eine continuierliche, beständige und nachhaltende Nutzung gebe; weilen es eine unentbehrliche Sache ist, ohne welche das Land in seinem Esse (=Dasein) nicht bleiben mag."


Victor Dietrich, Professor für Forstliche Betriebswirtschaftslehre an der Uni München, erklärte 1939 den schon weiterentwickelten Begriff der Nachhaltigkeit:
 

"Vielmehr bezeichnet Nachhaltigkeit ein wesentliches Merkmal der Vorsorge für ungestörte, jederzeitige Erfüllbarkeit der Aufgaben, die der Forstwirtschaft, sei es mehr unter dem Gesichtspunkt der Gemeinbelange oder mehr unter dem der Waldbesitzerbelange, gestellt sind."


Die "Gemeinbelange" wurden also schon damals in den forstwirtschaftlichen Begriff integriert, weshalb er sich perfekt für die sozialen Ziele der Aganda 21 oder der regionalen Wirtschaftskreisläufe eignet.

Zu neuen Weihen stieg der Begriff Nachhaltigkeit auf, als die UN-Umweltkonferenz 1992 die Nachhaltigkeit zur zentralen Forderung erhob. Die Brundtlandkommission (benannt nach der Leiterin, der norwegischen Miniterspräsidentin Gro Harlem Brundtland) definierte Nachhaltige Entwicklung so:

"Eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart erfüllt, ohne zukünftigen Generationen die Möglichkeit zu nehmen, ihre Bedürfnisse zu erfüllen."

Aber die schönste Kurzfassung nach "Dingsda"-Vorbild lautet:
"Wenn nachher nicht weniger da ist, als vorher."


Die damals ebenfalls formulierte, wesentlich deutlicher auf die Verhaltensänderung abzielende Definition hat sich politisch leider nicht durchgesetzt, man merkt es an jeder Ecke deutlich:
 

"Eine zukunftsfähige Entwicklung ist ein Prozess der Veränderung, in dem die Nutzung der Ressourcen, die Struktur der Investitionen, die Orientierung des technischen Fortschrittes und die institutionellen Strukturen konsistent gemacht werden mit den zukünftigen und den gegenwärtigen Bedürfnissen."